Für Spezialisten die Nummer eins (2024)

Für Spezialisten die Nummer eins

|Von:Michael Ludwig

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Nikons Sondermodell D800E bietet die beste Bildqualität aller DSLRs. Das erreicht Nikon durch eine Veränderung bei den Filtern vor dem 36-Megapixel-Bildsensor. Dennoch lohnt der Aufpreis für die D800E nur in einigen Fällen und nicht für jeden Fotografen.

Vorteile

Enorm hohe Bildschärfe im Labortest

Hochwertige Verarbeitung

Ausgereiftes Full-HD-Video

Integrierter Blitz

100%-Sucher und scharfes Display

Nachteile

Aufpreis gegenüber der D800

Bildrauschen ab ISO 3.200 sichtbar

Mittelmäßige Akku-Laufzeit

Nikon macht sich selbst Konkurrenz. Die Sonderversion D800E soll dem 36-Megapixel-Vollformat-Sensor der D800 das letzte Fünkchen Schärfe entlocken. Wie das Bild unten zeigt, ist die Herangehensweise recht simpel: Nikon modifiziert die beiden Tiefpassfilter vor dem Sensor so, dass sich deren Wirkung gegenseitig quasi aufhebt. Außerdem gehört die Nachbearbeitungssoftware Capture NX 2 zum zusätzlichen Lieferumfang der D800E, die beim Einzelkauf rund 150 Euro kostet.

D800E mit verändertem 36-Megapixel-Sensor

Die Crux an der Sensor-Abänderung: Die positiven Eigenschaften der Tiefpassfilter – das Verhindern von Moiré- und Antialiasing-Effekten – wird ebenfalls aufgehoben. Dieser für DSLRs ungewöhnliche Schritt macht die D800E zur derzeit wahrscheinlich meistdiskutierten Kamera in Profifotografen-Kreisen. Während das eine Lager aus Angst vor häufig auftretenden Moiré-Effekten auf die D800 schwört, sieht die andere Seite dieses Problem lediglich als Randerscheinung und setzt auf die Schärfe der D800E.

Bislang beruhte die jeweilige Argumentation fast ausschließlich auf Spekulationen. Unser Labor- und Praxistest liefert harte Fakten für die Diskussion. Dabei betrachten wir in diesem Test ausschließlich die Bildqualität. Ausstattung, Bedienung und der Geschwindigkeit entsprechen der D800. Für Details möchten wir Sie auf den ausführlichen Einzeltest verweisen.

Fakten zu Moiré und Tiefpassfilter

Im Grunde entsteht der Moiré-Effekt durch Wechselwirkungen zwischen feinsten Strukturen eines aufgenommenen Objekts und der regelmäßigen Punktraster-Struktur des Bildsensors. Bei der Überlagerung entsteht dann Moiré, also wenn die Rasterstrukturen gegeneinander verdreht sind. Abgesehen von Mittelformat-Kameras wird der Effekt bei Digitalkameras durch mehrere Tiefpassfilter unterbunden, die einen Teil des einfallenden Lichts minimal horizontal und vertikal verschieben und so eine leichte Unschärfe erzeugen. Bei der D800E wirkt der erste Tiefpassfilter in vertikaler Richtung, der zweite Filter hebt diesen Effekt wieder auf.

Aufwändige Suche nach dem Moiré-Effekt

Wie also steht es um die Moiré-Empfindlichkeit der D800E? Als erstes Testmotiv wählen wir den Siemensstern. Dieser aus extrem feinen Linien bestehende Kreis dient dazu, die Schärfeleistung der Kamera unter Laborbedingungen zu bestimmen. Ergebnis: kein Moiré. Auch die Aufnahme eines Computermonitors mit seinen zahlreichen feinen Pixeln sowie das Teesieb auf unserem Testfoto waren frei von Moiré-Effekten. Unser erstes Fazit: Unter klassischen Laborbedingungen ist bei der D800E kein Moiré sichtbar. Beispiele dazu sehen Sie in voller Auflösung in der Fotostrecke.

Das einzige Motiv, bei dem wir Moiré nachweisen konnten, war eine Nahaufnahme der Hose des Testredakteurs. Die sehr feinmaschige Struktur erzeugte tatsächlich Artefakte, die sowohl auf dem Monitor als auch dem gedruckten Bild zu sehen sind. Allerdings ist dieser Effekt nur bei komprimierter Ansicht zu sehen und verschwindet bei voller Bildgröße – ganz abgesehen davon, dass auch die D800 bei diesem Motiv einen sichtbaren Moiré-Effekt zeigte.

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Höhere Bildschärfe im Labortest

Vorteile soll die D800E bei der Bildschärfe bieten. Und tatsächlich zeigte die Kamera im Labor eine deutlich bessere, um rund zehn Prozent höhere Schärfeleistung als die D800. Bei ISO 100 zeigen die Analysen eine Auflösung von 2.313 Linienpaaren pro Bildhöhe (D800: 2.150 Linienpaare), bei ISO 1.600 – der höchsten Einstellung ohne am Bildschirm sichtbares Rauschen – stellen wir noch 2.013 Linienpaare fest (D800: 1.879 Linienpaare). Dennoch lässt sich in der 100-Prozent-Ansicht auf dem Testfoto kein Vorteil der D800E gegenüber dem Standardmodell D800 erkennen. Auch im Studio zeigen beide Kameras eine gleich gute Schärfeleistung.

Beim Bildrauschen und der Detailtreue erbringen die Labormessungen keinen nennenswerten Unterschied zwischen beiden Modellen. Auffällig erscheint allein der bessere Dynamikumfang der D800E bei ISO 100 mit 12,67 Blendenstufen (D800: 10 Blendenstufen).

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Fazit

Die D800E setzt den neuen Maßstab in der Bildqualität. Im Labor liegt die Schärfeleistung deutlich über der des ohnehin schon exzellent auflösenden Schwestermodells D800. Mit bloßem Auge ist dieser Unterschied jedoch nicht sichtbar. Auch eine stärkere Neigung zu Moiré ist nicht zu erkennen. Ob der theoretische Schärfevorteil wirklich 350 Euro wert ist, liegt daher in Ihrem Ermessen. Die Software-Beigabe rechtfertigt den Aufpreis zumindest nicht.

Alternative

Selten liegt die Alternative so klar auf der Hand wie bei der D800E. Das Schwestermodell D800 bietet die visuell gleiche Bildqualität, die selben Funktionen und die gleiche Geschwindigkeit. Dabei kostet die D800 nur 2.900 Euro – sie sparen also 350 Euro.

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